"Saiten-Sprung" der Festspiele

"Una Noche de Guitarra" eröffnete in Erl völlig neue musikalische Dimensionen

"Saiten-Sprung" der Festspiele

Wagner ist man bei den Tiroler Festspielen Erl nicht untreu geworden. Man eröffnet nur neue musikalische Räume. Mit Gitarren-Musik etwa. Die Feuertaufe Montag Abend im Festspielhaus wurde dank Julia Malischnig & Co. zum Gitarren-Fest. Ein "Saiten-Sprung" der Tiroler Festspiele Erl mit Zukunftspotenzial.
Montag Abend in Erl: Im Passionsspielhaus erklingt Wagner. Da wird seit Stunden geprobt. Morgen geht es im Passionsspielhaus los mit "Das Rheingold". Die "Walküre" folgt am Freitag, am Samstag steht "Siegfried" auf dem Programm und am Sonntag folgt das
Ring-Finale mit "Götterdämmerung". Wagners "Ring" an vier Tagen - das macht die Tiroler Festspiele Erl aus. Aber nicht nur das. Wagner trifft auf Flamenco - auch das ist in Erl möglich. "Wir sind kein reines Wagner-Festival", wird Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner nicht müde zu betonen. Und in Erl lässt man den Worten Taten folgen. Mit einer "Noche de Guitarra" etwa. Montag im Festspielhaus. Julia Malischnig ist "master mind" des Abends. Selbst österreichische "Großmeisterin der Gitarre" holt sie sich für den Auftritt in Erl versierte Kollegen zur Seite: Ingrid Oberkanins (Percussion & Gesang), Katona Twins (Gitarren), Gerardo Nünez (Flamenco Gitarre) und Pablo Martin (Kontrabass). Sie spannen einen weiten musikalisKlassik bis zu Eigenkompositionen. Virtuosität geht an diesem Abend mit Impulsivität einher. Der Facettenreichtum eines Instruments
wird in den Mittelpunkt gestellt, indem brillante Musiker ihre Individualität demonstrieren, was in Erl in einem furiosen Zusammenspiel zum Finale endet!

Julia Malischnig (li.) sowie Gerardo Nünez (oben li.) & Pablo Martin
(oben re.) begeistern durch färben- und nuancenreiches Spiel.
Die Katona Twins beweisen im Festspielhaus Erl ihre Virtuosität

Tiroler Kronen Zeitung, 22.7.2015
VON MONI BRÜGGELLER